How to #4: Tubeless, aber richtig

08 Dezember 2022・story
How to #4: Tubeless, aber richtig

Wir von OBST&GEMÜSE wollen Dir helfen, kleinere Probleme mit Deinem Bike ‒ auch unterwegs ‒ selber zu beheben. Damit Dein Bike weiter fährt und Du nicht am Strassenrand strandest. Wir werden verschiedene Themen sowohl für Cargo- als auch für Performance Bikes anschauen. Wenn Du ein bestimmtes Thema oder Problem hast, das wir in dieser Serie besprechen sollen, schicke uns bitte eine Nachricht.


Tubeless, also die schlauchlose Montage von Reifen, hat vor allem im Gravel-Bereich viele Anhänger*innen gefunden. Neu ist es aber nicht: Im MTB Bereich ist Tubeless längst Standard und auch Autos fahren schon lange tubeless. Die Vor- und Nachteile wollen wir hier nicht mehr erläutern. Wir gehen davon aus, dass Du Dich bereits informiert und entschieden hast. 

Damit das Tubeless-System auch wirklich dicht ist und bleibt, musst Du bei der Montage einige Punkte beachten. Vor allem musst Du sehr gründlich arbeiten. Zuerst reinigst Du das Felgenbett. Am besten schaffst Du das mit einem Lappen und etwas Bremsreiniger, aber auch Seifenwasser funktioniert. Je sauberer die Felge, desto besser hält anschliessend das Felgenband.

Etwas breiteres Felgenband

Dieses Band montierst Du als Nächstes. Es muss die passende Breite zur Felge aufweisen. Wir empfehlen ein etwa 2 bis 4 Millimeter breiteres Tape als die angegebene Maulweite der Felge. Du beginnst am besten ein paar Zentimeter neben dem Ventil und ziehst es mit ordentlich Zug satt auf. Das Band muss sauber im Bett liegen und nicht seitlich auf dem Felgenhorn. Gleichzeitig musst Du darauf achten, dass sich keine Blasen unter dem Band bilden. Drücke es dafür fest ins Bett. Zwei Umrundungen erhöhen die Sicherheit, dass alles dicht ist.

Nun stichst Du mit einer erhitzten Spitze vorsichtig durch das Ventilloch ins Band oder schneidest mit einem scharfen Messer ein Kreuz ein. Anschliessend schiebst Du das Ventil selber durch und schraubst es so fest, dass es ebenfalls dicht ist. Jetzt folgt der Reifen. Du ziehst ihn wie gewohnt komplett auf oder lässt ihn gegenüber dem Ventil noch ein wenig über die Felge lappen. Das hängt davon ab, wie Du die Dichtmilch einfüllst. Falls Du durch das Ventil befüllst, demontierst Du zuerst den Ventileinsatz. Wenn Du direkt in den Reifen füllst, kommt die Milch, die Du gut geschüttelt hast, in den überlappenden Teil. Dann drehst Du das Rad vorsichtig, sodass das Ventil unten ist, und ziehst noch den restlichen Teil des Reifens auf. Je nach Reifenbreite kommen zwischen 50 und 120 Milliliter Milch hinein. 

Dichtmilch gut verteilen

Danach pumpst Du den Reifen rasch auf.  Wenn Du ein lautes Ploppen hörst, hat sich der Reifen gesetzt. Die Reifenwulst hat sich am Felgenhorn eingehängt. Du solltest kontrollieren, dass der Reifen rundherum komplett in das Felgenhorn geploppt ist.  Abschliessend musst Du noch die Dichtmilch gut verteilen. Dafür drehst und schüttelst Du das Rad ein paar Minuten. Jetzt kannst Du das Rad einsetzen. Nach spätestens sechs Monaten solltest Du wieder Dichtmilch nachfüllen. Wir empfehlen für den optimalen Pannenschutz eher ein dreimonatiges Wechselintervall. Die Milch trocknet mit der Zeit aus und erfüllt dann ihren Zweck nicht mehr.

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